Hundehalter, Bauern und Tierfreunde fordern immer wieder eine "Hundewiese" in Oetz!

Hundehalter, Bauern und Tierfreunde fordern immer wieder eine "Hundewiese" in Oetz!

Braucht Oetz eine Hundefreilaufzone?

Die Arbeit des Gemeinderats wird stark durch Bauprojekte und Verkehrsthemen bestimmt. Soziale Anliegen sowie Natur- und Tierschutz geraten hingegen oft an den Rand der Tagesordnung.

Themen wie der Wunsch nach einer Hundewiese werden meist nur durch die Liste „Oetzer Zukunft“ eingebracht. Diese Anträge werden häufig erst am Ende der Sitzungen vom Bürgermeister verlesen und ohne ausführliche Diskussion abgelehnt. Auch bei diesem Antrag zeigten sich einige Mitglieder der Bürgermeisterliste wenig verständnisvoll und machten sich darüber lustig – obwohl das Anliegen für Bauern sowie Tierliebhaberinnen und Tierliebhaber wichtig ist. Solche Wünsche sollten ernst genommen und offen diskutiert werden, um den Bedürfnissen der Gemeinschaft gerecht zu werden.

In Oetz wächst der Wunsch nach einer Hundefreilaufzone. Immer mehr Hundehalterinnen und Hundehalter, Einheimische wie Gäste, fordern seit Jahren eine sichere, artgerechte Möglichkeit, ihre Hunde frei laufen zu lassen. Doch die Bürgermeisterliste scheint bislang alles daran zu setzen, diese Forderungen abzulehnen – trotz der offensichtlichen Vorteile.

Bereits 2022 stellte die Liste „Oetzer Zukunft“ einen Antrag zur Schaffung einer eingezäunten Freilaufzone am Ortsrand. Dieser wurde von der Bürgermeisterliste kategorisch abgelehnt. Als Hauptgrund wurde fehlender Bedarf genannt, außerdem sei ein Spaziergang mit Flexileine ebenso geeignet wie eine Freilaufzone. Diese Argumentation ignoriert jedoch die steigende Zahl an Hundebesitzern und die wachsende Nachfrage bei Einheimischen und Touristen.

Aus der Bevölkerung wird immer wieder der Wunsch geäußert, in Oetz eine „Hundewiese“, also eine eingezäunte Hundefreilaufzone, zu schaffen. Ein Beispiel dazu findet sich auf der Social-Media-Plattform „Help me – help you Ötztal“. In diesem Zusammenhang wurde uns von einem Gemeindebürger folgender Chat zur Veröffentlichung übermittelt:

Umwelt- und Tierschutzaspekte

Beispiele aus den sozialen Medien verdeutlichen immer wieder, dass Hundehalterinnen und Hundehalter in Oetz den Wunsch nach einer geeigneten Fläche für ihre Tiere aktiv äußern. In der Realität werden landwirtschaftlich genutzte Wiesen jedoch häufig illegal als Freilaufgebiet genutzt. Das ist nicht nur unkontrolliert, sondern stellt auch eine Gefahr für die Gesundheit der Tiere und die landwirtschaftlichen Flächen dar. Zudem kann Hundekot, der auf solchen unkontrollierten Flächen liegen bleibt, gesundheitsschädlich für das Vieh sein. Es ist daher umso wichtiger, eine offizielle und sichere Lösung zu schaffen, die den Bedürfnissen der Hundehalter gerecht wird und gleichzeitig die landwirtschaftliche Nutzung schützt.

Eine eingezäunte Hundewiese wäre für die Gemeinde eine kostengünstige und zugleich wertvolle Ergänzung. Laut Auskunft der Innsbrucker Stadtgemeinde, die bereits sieben Hundewiesen betreibt und somit über umfangreiche Erfahrung in diesem Bereich verfügt, würde die Einrichtung einer solchen Freilauffläche innerhalb des bestehenden Versicherungskonzepts der Gemeinde keine zusätzlichen Kosten verursachen. Die Investition in eine solche Infrastruktur ist somit nicht nur aus Tierschutzsicht äußerst sinnvoll, sondern auch finanziell gut vertretbar. Sie würde den Hundehaltern eine sichere Möglichkeit bieten, ihre Tiere artgerecht auszulasten, und gleichzeitig das Gemeinschaftsleben bereichern.

Ein Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander und zur Tierhaltung

Die Vorteile einer Hundewiese liegen auf der Hand: Hunde könnten sich ohne Leine frei bewegen, austoben und soziale Kontakte knüpfen. Für Hundehalterinnen und -halter bedeutet das mehr Flexibilität und weniger Stress beim Spaziergang. Nach Bedarf könnten Spielgeräte wie Kriechtunnel, Rampen oder andere Bewegungsanlagen installiert werden, um die Attraktivität zu steigern und die Fläche bei Erfolg auszubauen.

Auch die Tourismusbetriebe in Oetz profitieren: Immer mehr Urlauber reisen mit ihren Haustieren an. Eine gut ausgestattete Hundewiese könnte das Image des Ortes als tierfreundliche Destination stärken – gerade in Zeiten, in denen nachhaltiger und tiergerechter Tourismus an Bedeutung gewinnt.

Die Lage der Hundewiese sollte gut gewählt sein: Abseits des Zentrums und der Spazierwege, um Anwohner vor Lärm und Bellen zu schützen. Eine kontrollierte Freilauffläche verhindert, dass Hunde auf landwirtschaftlichen Wiesen oder öffentlichen Wegen ihre Notdurft verrichten – ein Plus für Umwelt, Landwirtschaft und Tiergesundheit. Durch klare Regeln und regelmäßige Pflege kann die Gemeinde außerdem Sauberkeit und Hygiene sicherstellen.

In Städten wie Innsbruck gibt es bereits seit 2006 mehrere Hundewiesen, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Diese sind meist 600 bis 2000 Quadratmeter groß, eingezäunt und mit allem Nötigen ausgestattet: Sackerlspender, Abfallbehälter, Sitzgelegenheiten und Hinweisschilder mit den Platzregeln.

Fazit: Die Ablehnung der Bürgermeisterliste in Oetz, eine Hundewiese zu errichten, ist angesichts der vielen Vorteile und der wachsenden Nachfrage kaum nachvollziehbar. Es ist Zeit, die Bedürfnisse von Bevölkerung und Tieren ernst zu nehmen und eine Lösung zu finden, die allen zugutekommt. Eine Hundewiese ist nicht nur eine sinnvolle Infrastrukturmaßnahme, sondern auch ein Zeichen für eine moderne, tierfreundliche Gemeinde, die ihren Bürgerinnen und Bürgern gerecht wird.

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